Los Cristianos - Playa de las Américas |
Diese Tradition der therapeutischen Reise überlebte alle Zeitläufe und sie ist auch der Ursprung des modernen Tourismus auf den Kanarischen Inseln.
Der Beginn des heute so alles umfassenden Tourismus war sehr bescheiden. Etwa ab 1860 versuchten einige hundert hüstelnde Ladys und Gentlemen ihre Leiden im idyllischen Puerto de la Cruz auf Teneriffa zu kurieren. Später etablierte sich ein britanischer Schiffstourismus, der 1936 mit dem Ausbruch des Spanischen Bürgerkrieges liquidiert wurde.
Erst ab 1960, mit den neuen, großen Flugzeugen, kamen die Inseln wieder in das Blickfeld der jetzt sonnen- und strandsuchender Europäer. Und dann ging alles ganz schnell ... Heute stehen die Inseln vor der schweren Aufgabe, ihren Tourismus "neu zu erfinden", denn der traditionelle Sonnen-und Strandtourismus geht seinem Niedergang entgegen.
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Wenn man annimmt, dass die in der antiken Literatur so angepriesenen "Inseln der Seligen" im westlichen Ozean die Kanarischen Inseln waren, so sind sie mit Abstand die ältesten touristischen Inseln der Welt. Reisen zu angenehmen Orten hatten schon im Altertum Tradition. Griechen und Römer unternahmen aus religiösen und/oder gesundheitlichen Gründen Reisen zu Orten, wo Tempel der von ihnen verehrten Götter standen. Priester-Heilkundige verkündeten ihnen dort im Rahmen religiöser Zeremonien die Therapie, die sie zu befolgen hatten, um wieder gesund zu werden oder wie sie lästige Gebrechen kurieren konnten. Thermalbäder, Sonnenbäder oder auch Meeresbäder gegen Schlaffheit, Hautkrankheiten, Rheuma, hartnäckigen Husten usw. wurden feierlich verordnet, wozu der Kranke sich an den entsprechenden angenehmen Ort zu begeben hatte. Diese kombinierten Pilger- und Badereisen waren im Altertum sehr beliebt.
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