Aufteilung der Welt zwischen Spanien und Portugal |
Alle atlantischen Inseln - Madeira, Azoren und Kapverden - waren während des 14. Jahrhundert von portugiesischen Seefahrern entdeckt worden, gehörten demnach Portugal. Außer dem schon bekannten kanarischen Archipel, das Kastilien gehören sollte, weil es als Rechtsnachfolger des Römischen Reiches in Afrika angesehen wurde. Die Kanarischen Inseln sollten dazu gehört haben. Trotzdem kam es zwischen den kastilischen Feudalherrn der Inseln, die Familie Herrera-Peraza, und der portugiesischen Krone zu längeren Kämpfen um den Besitz von Lanzarote und La Gomera. Erst mit der energischen, listigen Königin Isabel von Kastilien kam es 1479 zu dem Abkommen von Alcaçobas, welches Kastilien den ungeteilten Besitz der Kanarischen Inseln garantierte. Die Gegenleistung war, dass den kastilischen Schiffen die Weiterfahrt nach Süden entlang der afrikanischen Küste, der Seeweg nach Indien, vertraglich untersagt wurde. Die portugiesische Diplomatie glaubte gesiegt zu haben. Die Reise zu den Kanarischen Inseln als Fahrt in eine Sackgasse, was sich nach Kolumbus als schwere Fehleinschätzung erweisen sollte. Mit Mühe gelang es Portugal 1494 mit dem Vertrag von Tordesillas, ein Stück Amerika abzubekommen. Der (spanische) Papst Alexander VI. hatte die Welt großzügig unter den beiden allerchristlichen iberischen Königreichen verteilt, was den französischen König Franz I. zu seiner berühmten sarkastischen Frage veranlasste, wo der Papst denn das Testament Adams gefunden habe.
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